Ernsthaftes beantwortet man am besten mit einem Joke: Wer lahm denkt, dem kann eine Evolution vorkommen wie eine Revolution. Plötzlich wird man wach, stutzt, fragt sich "Nanu, was geht denn hier vor?" – Dabei ging es vielleicht schon Jahrzehnte so zu.
So ist jedenfalls derzeit die Lage in der Bundesrepublik Deutschland. Plus einigen Dutzend Industrieländern, vor allem in Zentraleuropa, die an vier kritischen Punkten scheitern: Ihren Erfahrung, ihren Traditionen, ihren Erfolgen ihren starren Strukturen.
Zeit also, sich ernsthaft mit der Zukunft auseinanderzusetzen. Die ist derzeit nämlich alles andere als eine Kontinuität.
Wir stehen vor der nichtlinearen Zukunft. Dem Urknall 2.0 sozusagen.
Die Gegenwart beruht auf der Vergangenheit und bildet die Grundlage der Zukunft. So dachten wir bisher, so war es vielleicht auch gewesen. Doch etliche Umstände – man kann sie nicht auf ein paar
wenige nur zurückführen – haben aus der Kontinuität eine Disruption gemacht. Eine Unterbrechung des "Fort-Schritts", dem "einen Schritt nach dem anderen". Es sind Sprünge geworden, oft wilde,
ziemlich unvorhersagbare. Manches endet abrupt, Neues beginnt wie scheinbar aus dem Nichts kommend. Das macht die Sicht in die Zukunft so verwirrend bis unmöglich, zumindest für alle, die sich
nicht intensiv mit Trendforschung beschäftigen und kein Gespür haben für die Faktoren, die so wichtig sind, um aus einem scheinbar eher banalen Trend einen Boom, Hype, eine epochale Umwälzung zu
machen.
Da aber genau diese Prognostik wesentlicher Teil meiner beruflichen Tätigkeit war, wage ich sie auch weiterhin.