Die Ära, in der wir leben, ist die der Medien, der Kommunikation, der 1:1-Echtzeit-Information.
Die Summe der Informations- und Kommunikations-Technologie und ihre Infrastruktur scheinen uns unabhängig von Zeit und Ort zu machen.
Jedes Unternehmen, jede Einzelperson, wird so zum „Sender“ und „Verlag“ – man publiziert. Und sei es Getwittertes oder Emails; meistens aber auch komplexere Informationen, Präsentationen, Animationen.
Lifestyle und Workmode, unsere Art zu arbeiten, das Geschäftliche, die „Freizeit“, das Private, sind zum großen Teil Mediennutzung – immer weniger das Gedruckte, immer mehr das Elektronische, „das Internet“ mit seinen teilweise noch ungeahnten Möglichkeiten.
Wer sich in diesem rasanten Umschwung, der „Neuordnung der Welt durch Medien-Effizienz“ nicht auskennt und zurechtfindet, hat‘s schwer. Und beruflich-geschäftlich kaum noch eine Chance. Hilfen, Hinweise, Impulse, Ideen zu geben, über Innovationen und Bewährtes, Trendiges und Grundsätzliches zu berichten, Nützliches und Absurdes zu trennen, ist Inhalt der E-Zine „wenke.net“.
Medien, Marketing, Kommunikation.
Das ist das Gebiet, die Branche, das sind die Funktionalitäten, die in ➤„wenke.net“ erläutert, kommentiert, in Zusammenhang gebracht werden. Aber immer und ausschließlich unter dem einzigen Betrachtungswinkel:
Wie denken Menschen?
Der mentale „Mindset“, die Werkzeugkiste des Denkens und Fühlens, die Menschen eigen ist, ist der Maßstab, die Orientierung, Leitlinie. Man könnte auch fragen: „Was hat der Mensch davon, wenn es diese und jene Technik gibt?“. Leider wird nur allzu oft auch daraus: „Das haben sie nun davon, dass Menschen sich dieser und jener Technik anvertrauen“. Will sagen, das Natürliche des Menschseins kann nicht durch die Künstlichkeit irgendeiner Technik ausgehebelt werden.
Die Korrelation (Wechselwirkung & Zusammenhang) der menschlichen Art zu denken, zu fühlen, zu entscheiden und zu handeln mit modernen und kommenden Möglichkeiten der Medien- und Kommunikationstechnologien, das ist das Kernthema von „wenke.net“.
Damit dürfte klar sein: vieles ist wahrlich nicht einfach zu lesen. Aber hat man es geschafft, hat man es auch fortan um so einfacher, mit der Entwicklung klarzukommen und persönliche Vorteile zu entdecken, die wahrlich phantastischen Möglichkeiten der modernen Medien- und Kommunikationstechnologie „privat“, „für sich“ wie auch beruflich-geschäftlich zu nutzen. Man entdeckt den Nutzen von Kommunikations-Architektur.
99 % der Evolutions-Historie der Primatengattung "homo sapiens" galt ein damals wahrscheinlich nicht so formulierter, aber jederzeit wirksame Grundsatz: Man kann nur (leisten, machen, tun), was man selbst (persönlich) kann. Die eigenen Fähigkeiten waren zugleich das Wirkungsspektrum. Auch die Werkzeuge seit der Steinzeit (vor etwa 2,5 Mio. Jahren) waren nur soweit nützlich und wirkungsvoll, wie der einzelne Mensch damit umgehen konnte. Sie konnten nichts von selbst, von sich aus. Menschen erlebten also in allem, was sie taten, ein unmittelbares Feedback – Aktion und Reaktion waren erfahr-, erlebbar.
Vor rund 200 Jahren begann die Ära der selbsttätigen, selbstlaufenden, mehr-als-Menschen-könnenden Maschinen. Sie verbrachten, was Menschen nicht möglich war, ist, sein wird. Sie waren schneller, stärker, präziser, ausdauernder. Sie erschlossen neue Funktionen, neue Dimensionen. Aber, ganz wichtig: die Menschen waren die Bediener, die Beherrscher der Maschinen. Maschinen die "Sklaven", abhängig von Menschen, ihrem Wollen, Wissen, Wirken. Menschen waren stolz darauf, Maschinen zu beherrschen. Das gab ein gutes Gefühl. Und auch eine ganz nette Portion Macht.
Nichts, gar nichts funktioniert seit ungefähr zehn, zwanzig Jahren ohne Software, Computer, Netze, Datenbanken. Ob Medizin und Wirtschaft, Verkehr und Handel, Kommunikation und Unterhaltung, alles, alles, alles ist von Hard-, Soft-, Org-, Middle- und Firmware abhängig. Von Daten. Von Bits und Bytes. Der Mensch kann vielleicht, wenn er Glück hat, noch etwas aussuchen. Aber weder nachvollziehen noch verstehen. Sein Wohl und Wehe ist nicht von sich, nicht von ihm beherrschten Maschinen abhängig, sondern einzig und allein – von der Verfügbarkeit elektrischen Stroms. Auf diese Simpel-Formel reduziert sich seine Überlebens-Chance. Da darf man nicht daran denken. Sonst wird man wahnsinnig. Die meisten meinen, die meisten wären es schon.
Der Verlust der Kontrolle über das eigene Tun führt zu einem Verlust des Interesses, etwas gut, richtig, vernünftig, sinnvoll und vor allem gewissenhaft zu tun. Man ist eh machtlos – also macht alles nichts mehr. Alles egal. Wo Ohnmacht ist, herrscht sowieso Chaos und der Zufall. Da ist nichts mehr „heilig”, nichts mehr „so wie früher”, da gelten keine Werte, Regeln, Moral und Idealismus.
Exakt dies ist derzeit zu spüren, zu sehen, mitzuerleben – in vielen Bereichen. Um nicht zu sagen: wohin man schaut, wohin man geht.
Sie Summe aus allem ist das Problem
Nicht, dass ein einzelnes Segment, ein isolierter Umstand Grund und Ursache der ganzen Misere wäre. Nicht, dass man einzelnen oder bestimmten – und nur diesem – Schuld geben könnte. Nicht, dass ein jedes so schlimm wäre, dass es gleich zur Katastrophe führt. Es ist die Summe von allem, die das Desaster gebiert. Es ist halt wie beim Alkoholtrinken: das einzelne Glas ist nicht der Grund für den Rausch. Sondern eben die Menge der gelehrten Gläser.
Es geht nicht darum, dass und ob ein einzelner Frustrierten vom Weltschmerz erfasst ist. Fakt ist und wird bleiben, dass die Werte und Regeln, die über Jahrtausend und Jahrhunderte aufgebaut und oft in weiten Teilen Konsens waren, extrem schnell den Bach runter gehen, sich auflösen, obsolet werden.
Wir sind eine fast schon werte-lose Gesellschaft geworden, deren nichtsoziales Verhalten in Agression und Frust bei immer mehr Menschen umschlägt.
Wir können daher in Zukunft nicht (mehr) erwarten, dass wir Kommunikation als ein Werkzeug der Verständigung, Wissens- und Wertevermittlung, als eine Brücke und kulturelle Errungenschaft sehen, nutzen, weiterentwickeln. Kommunikation wird vom Dialog zum Monolog, ich «posaune hinaus”, habe recht, und ob's wen interessiert, interessiert mich nicht.
Es geht an dieser Stelle nicht darum, darüber Klage zu führen. Es muss nur einmal festgestellt werden, dass wir das Wort KOMMUNIKATION in seiner ursprünglichen Bedeutung, nämlich Konformität, Kommune = Gemeinschaft herzustellen streichen können. Daran zu glauben ist nur noch Illusion und Täuschung.